Gesamtwerk

218 Stand 01.01.2024 Luftheizung: Die Wärme wird zentral erzeugt und als warme Luft über Wärmekanäle und Luftgitter in den Kirchenraum geblasen. In bestehenden Kirchenräumen, in denen die entsprechenden Kanäle bereits vorhanden sind, können sie für eine neue Heizungsanlage häufig weiterverwendet werden. Die Warmluftheizung soll möglichst geräuscharm und zugfrei ausgelegt werden. Sie wird bei neuen Kirchengebäuden aber nur noch sehr selten verwendet, da der Energieaufwand zur Beheizung relativ hoch ist im Vergleich zu anderen Arten der Wärmeverteilung. Zwar ist grundsätzlich ein schnelles Aufheizen des Kirchenraums möglich, aber die gesamte Innenluft wird erwärmt, die warme Luft steigt nach oben, so dass ein größerer Energieaufwand nötig ist, um auch die unteren Bereiche in einem Kirchenraum aufzuwärmen. Zudem bleiben die Raumoberflächen zunächst kalt, so dass eine höhere Temperatur der Raumluft erforderlich ist zur Erreichung eines vergleichbaren Temperaturempfindens wie bei Systemen, die auch mit Wärmestrahlung arbeiten. Bei nachträglichem Einbau können sogenannte Wärmestationen unter dem Kirchenboden eingebaut werden, die dezentral an mehreren Stellen im Kirchenraum Wärme erzeugen und als warme Luft in den Kirchenraum einbringen. Fußboden- und Wandheizung: Der nachträgliche Einbau von Fußbodenheizungen in Bankpodien oder in den Kirchenboden bedeuten immer eine hohe Investition, da der gesamte Bodenbelag erneuert werden muss. Zudem stehen in historischen Kirchengebäuden auch denkmalpflegerische Gesichtspunkte einem nachträglichen Einbau entgegen. Häufig stehen auch die notwendigen Einbauhöhen nicht zur Verfügung. Zur Erzielung eines guten Wirkungsgrades sollte unter der Heizfläche im Boden eine Wärmedämmung vorgesehen werden, die den Fußbodenaufbau technisch aufwendiger gestaltet. Eine Fußbodenheizung kann mit Warmwasser oder elektrisch betrieben werden. Ihr Vorteil gegenüber der Warmluftheizung ist, dass die Wärme als Strahlungswärme im untersten Bereich des Kirchenraums entsteht, dort wo sich die Kirchenbesucher aufhalten. Eine Änderung der Innenraumtemperatur ist allerdings nur langsam möglich auf Grund der relativ großen Trägheit des Systems. Eventuell müssen Emporenbereiche, der Sitzbereich des Organisten und Altarbereiche gesondert geheizt werden. Verwandt mit der Fußbodenheizung ist die Wandflächenheizung, die ebenfalls Wärme über Wärmestrahlung in den Raum abgibt. Bei ungedämmten Außenwänden gibt es aber große Wärmeverluste nach außen, die Trägheit bei Temperaturänderungen ist relativ groß und die Strahlungswärme wirkt an den Wänden stärker als in der Raummitte. Zudem müssen Wandflächen erneuert werden, was gerade bei historischen Kirchenräumen meist kaum ohne größere Zerstörungen möglich ist.

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