Kapitel F

319 F 6 Kirchen Der Gebäudetyp Kirche stellt einen Spezialfall im Gebäudebestand jeder Kirchenstiftung dar. Er ist mit keinem anderen Gebäudetyp vergleichbar. Eine gesonderte Betrachtung dieses Gebäudetyps ist daher zwingend erforderlich. Jede Kirche für sich genommen ist anders und unterscheidet sich durch das Baualter, die Bauweise, die Ausstattung, die verwendeten Baumaterialien, die geographische Lage, die Nutzung und durch ihre Denkmaleigenschaften. Vor diesem Hintergrund sind auch die Möglichkeiten zur Optimierung des Raumklimas sorgfältig abzuwägen. Seit den 1960er Jahren wurde damit begonnen neue Kirchen mit Temperiersystemen auszustatten um die Behaglichkeit im Kirchenraum zu verbessern. Diese Entwicklung hält bis heute an, sie ist allerdings aus bauphysikalischer, energetischer und wirtschaftlicher Sicht kritisch zu betrachten. Vielfach wurden auch historische Kirchenräume, z.T. mit erheblichen baulichen Eingriffen, mit Temperierungssystemen nachgerüstet. Insbesondere diese Maßnahmen führen häufig zu problematischen raumklimatischen Verhältnissen, die sich letztendlich langfristig substanzschädigend auswirken können. Zur Vereinfachung in der energetischen Betrachtung wird hier die Unterscheidung anhand von Baualter und Bauweise gewählt. Dementsprechend wird für die weitere Betrachtung von Kirchen folgende Unterteilung vorgegeben: 1. Historische Kirchen (Bauzeit vor 1945) Zu den historischen Kirchen zählen Gebäude, welche noch vor dem zweiten Weltkrieg erbaut wurden. Die verwendeten Materialien der Kirchen aus den Epochen Romanik, Gotik, Renaissance und Barock sind meist Holz und Stein. Diese Kirchengebäude wurden ohne Temperiersystem konzipiert und ausgeführt.

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