Kapitel F

343 Flächenheizungssysteme Sowohl die Wand- als auch die Fußbodenheizung sind für die kontinuierliche Temperierung eines Gebäudes grundsätzlich geeignet. Die Installation dieser Systeme stellt immer einen tiefen baulichen Eingriff dar und muss gut durchdacht sein, damit keine Bauteile von historischem oder künstlerischem Wert zerstört werden. Der nachträgliche Einbau von Fußboden und Wandheizungen bedeuten immer eine hohe Investition, da der gesamte Bodenbelag bzw. der gesamte Wandaufbau erneuert werden muss. Der systembedingte Vorteil ist jedoch, dass die Wärme als Strahlungswärme im unteren Bereich des Kirchenraumes entsteht, wo sich die Kirchenbesucher aufhalten. Wandtemperierung: Dieses Verfahren beruht auf einer ständigen Erwärmung der Gebäudehülle (Mauerwerk) durch an oder in der Wand verlegte beheizte Röhren. Es wird meist eine Wandtemperierung zur Trocknung von feuchtem Mauerwerk eingesetzt. Ziel ist hier vornehmlich die Temperierung der Wände und nicht die Raumtemperierung, was nur einen Nebeneffekt dieser Variante darstellt. Besonders in großen und hohen Kirchenräumen kann eine Wandheizung ihre zusätzlichen Systemvorteile klar ausspielen: Sie erhöht die Behaglichkeit für die Besucher im Gottesdienstraum, schützt gleichzeitig die wertvolle Bausubstanz und fügt sich unsichtbar in die Raumgestaltung ein. Bei kritischen Stellen, die aufgrund der bauphysikalischen Gegebenheiten Schimmel- und Algenbewuchs hervorrufen, kann die Temperierung von Wänden als vorbeugende Maßnahme eingesetzt werden. Einer Entscheidung für eine Wandtemperierung muss eine umfangreiche Vorprüfung vorangestellt sein, bei der bauphysikalische und auch wirtschaftliche Aspekte Beachtung finden. Fußbodenheizung: Eine Fußbodenheizung verwendet Heizelemente, die in den Fußboden des Kirchenraumes eingebettet sind. Die Wärme kann durch Warmwasserleitungen, durch warme Luft oder durch elektrisch beheizte Kabel erzeugt werden. Vorteile: - gute Behaglichkeit - unabhängig vom Energieträger - stabiles Raumklima Nachteile: - massive bauliche Eingriffe nötig - thermisch sehr träges System - hoher Energieverbrauch - Luftbewegungen - Schäden an der Ausstattung und an der Raumschale

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