Gesamtwerk

179 Sanierputze: Sanierputz ist nur in bestimmten Fällen sinnvoll (z.B. bei Salzbelastung) und wird ausschließlich in den kritischen Bereichen eingesetzt. Die Verwendung von Sanierputz erfordert die Abstimmung mit der Abteilung Planen und Bauen. Umgang mit bestehenden Putzen: Putzausbesserungen werden struktur- und materialgleich mit den verbleibenden Restputzen ausgeführt. Kunststoffvergütete Reparaturmörtel werden nicht eingesetzt.Mit dem Abschlagen von Wandputzen wird grundsätzlich erst nach erfolgter Voruntersuchung in Abstimmung mit den beteiligten Fachstellen des Denkmalamtes und der Diözese begonnen. Die Höhenlage der möglichen Putzabnahme wird im Rahmen der Voruntersuchung festgelegt. Besondere Sorgfalt soll auf den Schutz eventuell vorhandener Wandmalereien gelegt werden (siehe Kapitel D 2 „Voruntersuchungen“). Bauteilanschlüsse Putz: Bauteilanschlüsse werden handwerklich gefertigt, d.h. dauerelastische Verfugungen (Wartungsfugen) sind ausgeschlossen. Dies gilt im Besonderen bei Einputzungen von Blechen, Dachziegeln und Fenstern. Bauwerksfugen werden als offene Fugen (Kellenschnitt) ausgebildet. Die entstehenden Fugen werden nicht mit dauerelastischen Materialien verschlossen. Fugenprofile jeglicher Art sind ausgeschlossen. Anstriche außen / innen Dispersionshaltige Anstrichsysteme sind substanzschädigend und somit ausgeschlossen. Daher werden auch vorhandene Dispersionsanstriche und Tapeten entfernt. Abweichungen vom nachfolgenden Vorgehen bedürfen der Freigabe durch die Fachstellen. Anstriche außen: Als Fassadenanstrich werden nur rein mineralische Farbanstriche nach DIN 18363 „Maler- und Lackierarbeiten“ (Abs. 2.4. VOB/C) verwendet (reine Silikatfarben). In Ausnahmefällen können auch Dispersionssilikatfarben zugelassen werden. Eine Imprägnierung von Putzfassaden ist nur bei reinen Silikatanstrichen sinnvoll und sollte auf die stark bewitterten Nord- und Westseiten des Gebäudes bzw. Turmes beschränkt bleiben. Anstriche innen: Wandflächen im Innenbereich werden ausschließlich mit rein mineralischen Anstrichen versehen (Kalk- oder Silikatanstriche). In Kircheninnenräumen wird eine traditionelle Kalklasurtechnik mit holzkohlegebranntem, mehrjährig gelagertem Sumpfkalk (z.B. aus Altmannstein bei Riedenburg) verwendet.

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