Gesamtwerk

191 Ziegeldeckungen Dachflächen werden nach historischem Bestand, in der Regel mit naturroten Dachziegeln, eingedeckt. Andere Deckungsarten sind nur nach Abstimmung mit den Fachstellen möglich. Kirchendächer werden mit naturroten Kirchenbibern unter Verwendung von Dachlatten mit den Maßen 4/6 cm gedeckt. Auf den Einbau von Holzverschalungen mit Vordeckung bzw. einer Unterspannbahn (Delta Folie) soll aus Gründen der besseren Belüftung des Dachraumes verzichtet werden. In begründeten Ausnahmefällen können Unterdächer eingebaut werden. Traufseitig sollte über dem Gesims durchlaufend eine Zuluftöffnung hergestellt werden. Ersatzweise können Lüfterziegel (Rillenlüfter) eingebaut werden. Firste und Grate: 1. Grat- und Firstziegel werden aufgemörtelt. Dies erfolgt mit naturgrauem Dachdeckermörtel (faserarmierter Kalktrass). Die Firstendziegel werden stirnseitig mit Mörtel geschlossen (keine Endkappen aus Kunststoff oder Ton). Die Grate werden mit Blechnocken in ausreichender Breite unterlegt. 2. Die Abluft über den First ist nur bei der Verwendung von Trockenfirsten möglich. Die Ausbildung ist mit der Denkmalschutzbehörde abzustimmen. Alternativ kann die Entlüftung des Dachraumes durch eine ausreichende Anzahl von flächenbündigen Lüfterziegeln in Firstnähe hergestellt werden. Ortgang: Die Dachziegel im Ortgangbereich werden mit einem leichten Gefälle zur Dachfläche hin aufgemörtelt. Die Ziegelaufmörtelung im Ortgangbereich ist fachgerecht auszubilden. Dabei ist darauf zu achten, dass die Dachlattung nicht gegen den Putz drückt. Die Dachlattung wird im Bereich der Mauern entsprechend zurückgeschnitten (siehe Regeldetail „Ortgang“). Auf den Giebelmauern werden Blechspangen montiert (z.B. U-Profile). Die Dachlatten dürfen keine feste Verbindung mit den Blechspangen aufweisen (beweglicher Anschluss). Ortgangbleche und dergleichen sind ausgeschlossen. Gesims: Bei ausreichender Gesimsbreite kann das Mauerwerk mit Ziegeln abgedeckt werden. Die Deckung sollte grundsätzlich als Doppeldeckung mit Trauf- und Firstziegel hergestellt werden. Die Ziegel werden ohne Unterkonstruktion aufgemörtelt und in den Putz des aufgehenden Mauerwerks eingeschnitten. Die Ziegel werden stumpf eingeputzt. Dauerelastische Verfugungen sind nicht zulässig. Wenn die Mindestneigung unterschritten wird, werden die Ziegel untereinander verklebt.

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