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Stand 01.01.2019

5.3 Einflussfaktoren zur Temperierung von Kirchengebäuden

Keine Temperierung:

Die Kirche verfügt über kein Temperiersystem. Das Raumklima wird vom Außenklima,

der Bauwerkshülle, dem Luftaustausch und den Aktivitäten im Gebäude bestimmt.

Die gemittelte relative Feuchte ist zwar höher als bei beheizten Bauwerken, aber ihre

Schwankungsbreite ist dagegen geringer. Sind keine schwerwiegenden Schädigungen

der Bausubstanz und Beeinträchtigungen der Gottesdienstbesucher während der

Benutzung festzustellen, ist dieser Einflussfaktor grundsätzlich anzustreben.

Temperierung des Kirchengebäudes:

Wird eine Temperierung von Kirchengebäuden nötig, können unterschiedliche Einfluss-

faktoren verfolgt werden. Eine Auswahl der geeigneten Einflussfaktoren soll die

Klimaanforderungen unter konservatorischen und Behaglichkeitsgesichtspunkten, das

Nutzungsmuster des Gebäudes und die Energieeffizienz miteinander in Einklang bringen.

Jeder Ansatz für sich genommen bewirkt erhebliche Veränderungen im vorherrschenden

Raumklima und muss an dessen Anforderungen angepasst sein. Auch eine Kombination

der einzelnen Einflussfaktoren kann zum Erreichen des dauerhaft geforderten

Raumklimas führen.

1. Grundabsicht

Die Temperierungsart kann durch die Festlegung der Grundabsicht bestimmt werden.

Konservatorische Temperierung:

Bei der konservatorischen Temperierung kommen die folgenden Gesichtspunkte

zum Tragen: Konservatorische Verbesserungen an empfindlichen Ausstattungsge-

genständen, sowie bauphysikalische Aspekte. Vorrangiges Ziel ist es dabei, dass die

relative Luftfeuchte über das gesamte Jahr hinweg auf einem gebäudespezifischen

und stabilen Niveau gehalten wird. So können Schäden durch Feuchteschwankungen

und biologischen Zerfall vermieden werden. Unter konservatorischem Temperieren

kann auch die punktuelle Temperierung von beispielsweise Außenbauteilen (Bauteil-

temperierung) verstanden werden. Ziel ist hier die Reduktion von feuchtebedingten

Schädigungen des Mauerwerks.

Temperierung während der Gottesdienstzeiten:

Das Temperaturempfinden der Kirchennutzer steht im Mittelpunkt. Eine Temperierung

während der Gottesdienstzeiten hat zum Ziel, akzeptable Bedingungen für die Nutzer

zu gewährleisten.