Table of Contents Table of Contents
Previous Page  169 / 214 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 169 / 214 Next Page
Page Background

169

Ziegeldeckungen

Dachflächen werden nach historischem Bestand, in der Regel mit naturroten

Dachziegeln, eingedeckt. Andere Deckungsarten sind nur nach Vorgabe des Baureferats

möglich. Kirchendächer werden mit naturroten Kirchenbibern unter Verwendung von

Dachlatten mit den Maßen 4/6 cm gedeckt. Auf den Einbau von Holzverschalungen mit

Vordeckung bzw. einer Unterspannbahn (Delta Folie) soll aus Gründen der besseren

Belüftung des Dachraumes verzichtet werden. In begründeten Ausnahmefällen können

Unterdächer in Abstimmung mit dem Baureferat eingebaut werden. Traufseitig sollte über

dem Gesims durchlaufend eine Zuluftöffnung hergestellt werden. Ersatzweise können

Lüfterziegel (Rillenlüfter) eingebaut werden.

Firste und Grate:

1. Grat- und Firstziegel werden aufgemörtelt. Dies erfolgt mit naturgrauem Dachde-

ckermörtel (faserarmierter Kalktrass). Die Firstendziegel werden stirnseitig mit Mörtel

geschlossen (keine Endkappen aus Kunststoff oder Ton). Die Grate werden mit

Blechnocken in ausreichender Breite unterlegt.

2. Die Abluft über den First ist nur bei der Verwendung von Trockenfirsten möglich.

Die Ausbildung ist mit der Denkmalschutzbehörde abzustimmen. Alternativ kann die

Entlüftung des Dachraumes durch eine ausreichende Anzahl von flächenbündigen

Lüfterziegeln in Firstnähe hergestellt werden.

Ortgang:

Die Dachziegel im Ortgangbereich werden mit einem leichten Gefälle zur Dachfläche hin

aufgemörtelt. Die Ziegelaufmörtelung im Ortgangbereich ist fachgerecht auszubilden.

Dabei ist darauf zu achten, dass die Dachlattung nicht gegen den Putz drückt. Die

Dachlattung wird im Bereich der Mauern entsprechend zurückgeschnitten (siehe

Regeldetail „Ortgang“). Auf den Giebelmauern werden Blechspangen montiert (z.B.

U-Profile). Die Dachlatten dürfen keine feste Verbindung mit den Blechspangen

aufweisen (beweglicher Anschluss). Ortgangbleche und dergleichen sind ausge-

schlossen.

Gesims:

Bei ausreichender Gesimsbreite kann das Mauerwerk mit Ziegeln abgedeckt werden. Die

Deckung sollte grundsätzlich als Doppeldeckung mit Trauf- und Firstziegel hergestellt

werden. Die Ziegel werden ohne Unterkonstruktion aufgemörtelt und in den Putz des

aufgehenden Mauerwerks eingeschnitten. Die Ziegel werden stumpf eingeputzt. Dauere-

lastische Verfugungen sind nicht zulässig. Wenn die Mindestneigung unterschritten wird,

werden die Ziegel untereinander verklebt.